Und es ist so weit. Ich konnte es mir nie vorstellen, dass es wieder mal passiert, obwohl es logisch war. Es ist 25 Jahre her als ich das letzte mal Momjeans getragen habe, eins der typischsten Klamottenteile der 80er. Es hat sehr lange gedauert bis die Mode der Jeans, welche hoch in der Taille sitzen und unförmigen Karottenschnitt haben, abgeklungen sind. Am Anfang der 90er als sich die Hipsterhosen durchgesetzt haben, dachte ich, dass ich aus dem bösen Traum aufgeweckt wurde. Keine anderes Jahrzehnt wurde aus der modischen Sicht von mir so herabsehend betrachtet als die 80er. Es wurde ein Synonym für Kitsch und schlechten Geschmack. Momjeans, hautenge Miniröcke, Oberteile mit übertriebenen Polsterungen, unförmige Modelle, buntes Make-up und hochtoupiertes Haar – all das sind die wichtigsten Zeichen dieser Zeit. Und ja, dies alles habe ich getragen und habe mich darin super cool gefühlt.

Noch vor zwei Jahren habe ich mich fast zu Tode gelacht als ich meine Bilder aus den 80ern angeschaut habe. Und dann kam der Schnitt der Momjeans immer wie häufiger zum Vorschein, zuerst in der Streetmode danach in neuen Kollektionen der Modedesigner. Ich habe geahnt, was folgen wird und diese Saison ist der pure Beweis dafür. Momjeans sind fast um jede Ecke zu sehen. Natürlich ist es nicht der einzige Hoseschnitt, welcher getragen wird, allerdings er ist am meisten angesagt. Aber ganz ehrlich, die Jeans stehen nur schlanken grossen Frauen richtig gut. Die formlose Sackform des Hosenbeines deformiert und verkürzt Beine jede Frau, die keine Modelfigur hat. Nun fragt ihr euch bestimmt warum tue ich mir es an und habe ich mich auf diesen Trend eingelassen.

1. Es handelt sich um keinen kurzlebigen Trend. Mumjeans werden länger in der Szene bleiben daher kein Paar davon zu besitzen ist für eine Bloggerin als hat man keine Ahnung über Mode zu haben.

2. Das aktuelle Styling ist komplett anders als vor 30 Jahren. Es gibt zwar dominante Trends wie Volants aber die heutige Mode ist sehr variabel. Eine Frau mit Modelfigur darf die Jeans mit allem kombinieren, sogar auch mit lockeren und voluminösen Oberteilen und wird cool und ungezwungen aussehen. Kleinere Frauen und Frauen mit Figurunvollkommenheiten sollen zu Momjeans mit weniger voluminösen Tops, Blusen oder T-Shirts greifen. Um den formlosen Sackeffekt zu vermeiden, ist es notwendig die Taille mit Gürtel zu betonen und die Beine mit Heels zu strecken. Gerade Heels machen den grössten Unterschied zwischen Looks aus den 80er und aktuellem Styling. Damals wurden die Jeans mit flachen Schuhen oder mit Kittenheels getragen. Die Harre toupieren wir auch nicht mehr und Dauerwelle lässt sich heutzutage kaum eine Frau verpassen. Aus diesem Grund empfehle ich die Jeans wenigsten beim Shoppen mit neuen trendigen Oberteilen anzuprobieren. Ihr werdet nämlich feststellen, dass der Finallook total anders aussieht, als man ihn in der Vergangenheit gespeichert hat.

3. Wenn ihr euch entscheidet ein Paar zu kaufen, wählt ihr lieber nicht all zu breite Modelle an den Oberschenkeln. Ich rate zu Modellen, deren Details möglichst ablenken oder Farbe, welche optisch schlanker macht. Die Jeans von Guess haben mir wegen der Kontrastfarben an Vorder- und Hinterteil ins Auge gefallen. Sie wecken einen Effekt, welcher optisch der Silhouette an den Seiten schmeichelt. Und genau das brauche ich.

Ich gehörte in den 80ern zu den Teenies, daher ist mir dieses Jahreszehnt sehr nah in vielen Hinsichten. Dem Thema Revival der 80er habe ich mich dazu entschieden noch einen weiteren Artikel zu widmen. Diese Zeitepoche hat nämlich einen Einfluss nicht nur an die aktuelle Mode sondern ist sie in unseren Leben mehr präsent als wir uns bewusst sind. Weil ich all die Aspekte in den heutigen Artikel nicht einbeziehen kann, bereite ich für euch zu diesen Thema eine kleine Überraschung vor.

Wie nehmt ihr die 80er wahr? Gefällt euch das Revival? Oder welcher Jahreszent ist euch stiltechnisch am nächsten? Ich freue mich auf eure Kommentare.

xoxo

eure Maeddi

Mein playlist:

Jeans: Guess hier, T-Shirt: “no name” ähnlich hier, Tasche: Louis Vuitton hier, Heels: Diesel hier, Sonnenbrille: Versace hier

Fotografie: Nervesa Krajinovic / Ala Dymczak